Hans Frick

Hans Joe Frick, geboren am 3.8.1930 in Frankfurt am Main. Nach der Schulzeit 1944 Beginn einer kaufmännischen Lehre; Tätigkeiten in verschiedenen Berufen. Seit den ersten Veröffentlichungen Mitte der sechziger Jahre freiberuflicher Schriftsteller. Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. Lebte lange in Portugal. Er starb am 3.2.2003 nach langer schwerer Krankheit in Huelva in Spanien.

*  3. August 1930

von Norbert Schachtsiek-Freitag

Essay

„Gerade ein Schriftsteller lebt von neuen Eindrücken, wurde mir häufig versichert. Ich konnte und kann es mir nicht vorstellen.“ Mit dieser Notiz aus seinem „Tagebuch einer Entziehung“ deutete Hans Frick an, dass er allein von seiner Biografie, genauer: aus den Erfahrungen eines eingestandenermaßen elenden Lebens, die wichtigsten Schreibimpulse und stofflichen Anregungen bezogen hat.

Fricks Romane und lange Erzählungen, deren einige dem Autor als Vorlagen für Hörspieltexte und Filmszenarien gedient haben, können als Fortschreibungen einer Apokalypse des Grauens gelesen werden, aufgezeigt an den Schicksalen fiktiver Figuren und realer Personen. Sämtlichen literarischen Arbeiten liegt eine Lebenserfahrung des Autors zugrunde, der der Stellenwert einer – jedoch nirgends diskursiv entfalteten – Grundthese im theoretischen Überbau zukommt: Das leidende Subjekt ist der Kristallisationspunkt der geschichtlichen Wahrheit über den inhumanen Zustand der Gesellschaft, und zugleich ist dieses Leiden der Protagonisten – und auch ...